Gerne geben wir Ihnen einige Tipps wie Sie Ihre Kinder in der musikalischen Entwicklung unterstützen können.
Wie der Musikunterricht dank Ihnen Früchte trägt
"Musik ist höhere Offenbarung als alle Weisheit und Philosophie", sagte Ludwig van Beethoven. Gute Musik schafft in uns Ordnung, Freude, Zufriedenheit, Erfüllung. Im Sinne Pestalozzis baut die Musik den Menschen ganzheitlich auf, indem sie in vollkommener Ausgewogenheit auf Körper, Geist und Seele wirkt. Um aber in der Musik weiter zu kommen, braucht es das Üben. Sie als Eltern und Erziehende können mit Ihrer Anteilnahme bei der faszinierenden, hin und wieder auch nicht ganz einfachen musikalischen Entwicklung Ihres Kindes in vielfacher Weise mithelfen.
Als Musiklehrerinnen und Musiklehrer möchten wir Ihnen die nachstehenden Gedanken mit auf den Weg geben.
- Lieder singen, Reime aufsagen, Tänzchen machen von frühester Kindheit an ist die beste Vorbereitung für den Instrumentalunterricht.
- Viel wichtiger als ein möglichst früher Instrumentalunterricht ist es, das bewusste Hören zu wecken, mit den Kindern zu singen und gemeinsam die Welt der Töne zu entdecken.
- Teilen Sie mit Ihrem Kind Ihr Interesse an Musik und Kultur im Allgemeinen: Musikhören zu Hause, Konzertbesuche, Oper, Musical, Theater, Ballett, Kunstausstellungen usw.
- Beginnen Sie mit dem Instrumentalunterricht, wenn das Kind dazu bereit ist. Führen Sie eventuell ein Abklärungsgespräch mit einer Lehrperson für Grundschul- oder Instrumentalunterricht.
- Legen Sie die Übezeit zusammen mit Ihrem Kind fest. Erstellen Sie einen Tagesplan, der den Tagesablauf der ganzen Familie mit berücksichtigt. Das Kind sollte in Ruhe, ohne Störung durch Radio oder Fernsehen, wenn möglich immer am gleichen Ort üben können.
- Planen Sie die Familienaktivitäten so, dass die Übezeiten möglichst nicht tangiert werden.
- Tägliches Üben ist wichtig, gerade auch über das Wochenende. Regelmässige Abwesenheit über das ganze Wochenende bedeutet einen massiven Unterbruch und hemmt den Fortschritt.
- Unterstützen Sie Ihr Kind beim Einhalten der Übungszeit, aber ohne ständige Ermahnungen. Lob ist der grösste Ansporn zum Üben!
- Versuchen Sie Ihrem Kind klar zu machen, dass auch bei der besten Lehrperson Fortschritte nur mit täglichem Üben erreicht werden.
- Wenn es trotzdem nicht klappt, suchen Sie im Gespräch mit Kind und Lehrperson nach Gründen und neuen Lösungen. Bei sehr jungen Schülerinnen und Schülern ist es von Vorteil, wenn ein Elternteil beim Üben dabei sitzt, Interesse und Freude zeigt und kleine Fortschritte lobt, ebenso, wenn ein Elternteil wiederholt mit in die Stunde geht, um Einblick in die Arbeitsweise der Lehrperson zu bekommen.
- Üben sollte so selbstverständlich sein wie Hausaufgaben machen.
- Akzeptieren Sie es, wenn Jugendliche allein üben wollen. Besuchen Sie den Unterricht nur noch mit dem Einverständnis des Jugendlichen.
- Motivieren, loben, aufmuntern, Interesse und Freude zeigen gehört zu jedem Alter.
- Besuchen Sie die Vortragsübungen und Auftritte ihres Kindes und hören Sie sich auch die anderen Auftretenden an.
- Unterstützen Sie gemeinsames Musizieren, das Mitspielen in Ensembles und Orchestern, Kammermusik, ganz besonders auch in der Familie.
- Fördern Sie den Kontakt zu anderen Kindern, die auch ein Instrument spielen.
- Falls Sie selber ein Instrument spielen: Spielen Sie gemeinsam mit Ihrem Kind, solange es geht. Später können Sie gemeinsames Musizieren anbieten, dürfen aber nicht enttäuscht sein, wenn Jugendliche dieses Angebot ablehnen.
- Geben Sie Ihrem Kind Vorbilder: grössere Kinder, die das gleiche Instrument spielen, faszinierende Musikerinnen und Musiker, die es im Konzert erleben kann. Besuchen Sie gemeinsam die Konzerte der Musikschule.
- Stellen Sie dem Kind die je nach Instrument notwendigen Hilfsmittel zum Üben zur Verfügung: Notenständer, Metronom, höhenverstellbarer Klavierstuhl, eventuell Stimmgerät usw. Informieren Sie sich über die Pflege des Instruments.
- Rechnen Sie mit Krisen, aber geben Sie nicht gleich auf. Suchen Sie gemeinsam mit Kind und Lehrperson nach Lösungen.
- Allzu viele verschiedene Beschäftigungen neben der Schule sind gewiss nicht förderlich für Fortschritte auf dem Instrument.
- Wenn erschwerende äussere oder familiäre Umstände das Kind blockieren, ist es für die Lehrperson hilfreich, informiert zu sein.